aktualisierte Fassung


Der Ak Baytal - Conqueror


Ein Ninety Panel offRoad Truck, mit geländetauglichem Camping Trailer. Daily Driver und Fernreisemobil in einem Gespann vereint.

 

Der Ak Baytal Pass in Tadschikistan bildet mit 4655 Metern einen der höchsten befahrbahren Bergpässe in Zentralasien, etwas abseits der alten Seidenstrasse. Deren südlichste Routen am Fuße des Pamir Gebirges verliefen, jenseits des heiligen Berges.

 

So entsteht hier ein Fahrzeug mit dem die Herausforderung des Pamir Highways, die alten Routen der Seidenstrasse aber eben auch die Überquerung des Ak Baytal Passes zu bewältigen sein sollte.


Das hier verwendete Fahrwerk stammt aus einem anderen Projekt welches ich auf Grund eines Konstruktionsfehlers eingestellt habe. Ich hatte nicht bedacht das der MEX Frame für eine vorbildgerechte Höhe einer D90 PickUp Ladefläche nicht geeignet ist. 

Da ich inzwischen einige Chassis gebaut habe, auch für Freunde. Werde ich immer kompromisloser was die Vorbildtreue anbelangt. So habe ich aus dem ursprünglichen Fahrwerk hier ein neues Projekt kreiert. In dem ich den Fehler im Rahmenlayout kaschieren kann.

 

Hier ein paar Bilder und Eindrücke vom fertigen verwendeten Chassis.

 

Doch die wichtigsten Baugruppen möchte ich hier nocheinmal im Detail zeigen. Um die Evolution meiner Konstruktionen ein wenig deutlich zu machen.


Zum Fahrwerksbau

Als Basis, da ich am Taiga Donkey Expedition Truck damit bereits gute Erfahrung gemacht hatte, nahm ich wieder einen MEX Frame her. Einen Stahlrahmen aus dem Hause RCMODELex.

 

Wovon nach einigen Überlegungen aber nicht mehr viel übrig blieb.

Als Basis Komponenten lagen ein 14:1 Planeten Getriebe sowie das bekannte RC4WD Helios 2Gang Transfercase bereit. Dazu kamen RC4WD K44 Achsen.

Der Rahmen war schnell zusammen gefügt. Da ich bereits aus anderen Probestücken und Tests Schablonen zur Verfügung hatte, waren Anbauteile für den Rahmen schnell hergestellt.

 

Wie zu sehen ist stelle ich einige Teile her indem ich ein zugeschnittenes Blech über einer Form zurecht dengle. Da dabei nie zwei 100% gleiche Teile zustande kommen, fertige ich immer mehrere an. Um im Nachhinein selektieren zu können.

 

Für die tragenden und hoch belasteten  Elemente verwende ich 1mm Stahlblech. Für die einfacheren Teile gehe ich dabei runter bis auf 0,2mm, je nach Einsatzzweck.


Die genauen Punkte der Installation am Rahmen entnehme ich einer Rahmenskizze aus einem Land Rover Handbuch. Welche ich auf meinen Maßstab skaliert ausgedruckt habe.


 

 

Um die Radstände fest zu legen. War es nötig einen Fixpunkt für den Body zu schaffen. So entstand nun der hintere Crossmember mit integriertem Windenkasten, Multischacht für eine Hitchmaster Polyblock Kupplung und Ersatzradträger.

Dieser Bau ist inspiriert durch ein entsprechendes Teil von Devon 4x4, D44 Parts. Er besteht aus über 50 Einzelteilen. Und stellt eine der komplexesten Baugruppen dar die ich bisdato erstellt hatte.

Um den Dreieckslenker bauen zu können. Hab ich zunächst einen Doppel T Träger hergestellt. Woraus ich dann das Bauteil mit ein paar Drehteilen zusammen gebraten hab.

 

Die blauen Gleitbuchsen bestehen aus Iglidur A130, ein zäher Polymer  Hochleistungs Kunststoff für diese Anwendungen.

 

Zweckmässig gestaltet die untere Dämpferaufnahme. Welche mit einer Schelle um den äusseren Lagersitz der Hinterachse montiert wird.

Die Kolbenstange des Dämpfers wird hier in einem Gummilager eingesetzt.

So war es an der Zeit sich Gedanken zu machen um die Achsaufhängungen, zuerst die Hinterachse.

 

Die Schraubenfedern sollten wie beim Vorbild auf dem Achsgehäuse stehen. Den Gegebenheiten an den verwendeten Achsen entsprechend sind die Federteller gebaut. Daran angesetzt die Aufnahme für die hinteren Längslenker / Druckstreben.

 

Die ich wieder an D44 Parts angelehnt in einer verstärkten Bauweise erstellt hab. Sie werden anhand einer T-Hülse in einem großdimensionierten Gummilager montiert.


So kam ich an einen Punkt der mir schon seit geraumer Zeit eine Denkaufgabe stellte. Denn es gibt im Bereich der Scaler keine Stoßdämpfer welche eine dauerhaft funktionierende Dämpfung in der Lage sind bereit zu stellen. So machte ich einige Experimente um zu testen wie ein neuer Ansatz aussehen könnte.

Bereits genanntes Iglidur A130 kommt hier als Gleitbuchse zum Einsatz. Entsprechend der Bauweise wie in den achtziger Jahren Stoßdämpfer an Mofas beispielsweise konstruiert waren. Dort waren Graphit Reibungselemente eingesetzt. Das funktionierte mehr schlecht als recht. Doch vielleicht ist das ja hier einsetzbar. Die ersten Testst werden es zeigen.

Zu sehen ist das ich im Dämpfer mit zwei kleinen Federn arbeite. Mit 90mm setze ich recht lange Dämpfer ein. Welche einen überdimensionierten Federweg bereit stellen. Um in der Endprogression an beiden Anschlägen ein weinig Einfluß zu haben, arbeite ich mit verschiedenen kleinen internen Federn. Die ich jeweils oberhalb und unterhalb der Kolbenplatte im Zylinder einsetze. Welche den Hub des Dämpfers auch wieder einschränken. Eine Technik die sich im Taiga Donkey bereits bewährt hat.

Bei der finalen Bauweise fanden diese Dämpfer Umbauten jedoch keine Anwendung. Da habe ich auf hochwertigeres Material aus dem Hause King Shox zurück gegriffen. Doch die gezeigte Modifizierung ist auch dort eingeflossen.

Hier ein paar Eindrücke wie die Hinterachse komplett montiert zu stehen kam.

Keine störende Link Montagebrücke auf der Achse. Eine vorbildgerechte Seitenführung der Hinterachse durch einen oben liegenden Dreiecklenker. Und Dämpfer sowie Feder Position entsprechen auch dem Vorbild. Damit war die erste Baustelle bzw. Achsaufhängung vollendet.

Auch an der Vorderachse wollte ich ursprünglich realisieren das die Schraubenfedern dem Vorbild entsprechend auf dem Achsgehäuse stehen.

Was mir leider nicht möglich war. So ging ich nach einigen Tests wieder zurück zur bewährten Bauweise die ich am Referenz Model, dem Taiga Donkey  bereits erfolgreich einsetze.


Die Radiusstäbe jedoch hab ich nocheinmal überarbeitet. Und in einer verstärkten Version aufgelegt. Da die letzte Bauweise am Referenz Modell noch Schwächen zeigte. So hab ich hier die Materialstärke neben den Gummilagern nocheinmal verdoppelt. Und den Sitz der Achsaufnahme ebenfalls verstärkt. 

Rolling Chassis ! ! !

 

Es ist immer ein Moment an dem das Fahrwerk auf eigenen Rädern steht. Ohne das man irgendetwas stützen muss um den Rahmen in der Waage stehen zu haben.


Sobald ich die Frontstoßstange angesetzt hab, werde ich noch Bilder zur kompletten Achsaufhängung vorn ergänzen. Am Panhardsetup braucht es noch kleine Optimierungen. Dann ist das Chassis fertig und kann lackiert werden.